Anonym (DNVP - ... wählt Deutschnational! 1929)

150 - Euro 210,-

150 Zum 17. November! - Wir fordern: ... Wählt Deutschnational! - DNVP
Landtagswahl Preußen 17.11.1929.
Deutschnationale Volkspartei.
Deutschnationale Schriftenvertriebsstelle, Berlin.
Anonymer Entwurf, Deutschland 1929.
Druck Hänel & Dietz, Berlin.
Größe 71,4 x 47,5 cm.
War gefaltet, auf Japanpapier aufgezogen, im unteren Rand Lochungen ergänzt u. leichte Bräunung von Klebestreifen (Streifen entfernt), wenige Stockflecken.
Code 22150


Vollständiger Plakattext:

Zum 17. November!

Wir fordern:
Entschlossenen Widerstand aller Selbstverwaltungsvertretungen
in Stadt und Land, Provinz und
Kreis gegen jede verfassungswidrige Rechtsbeschränkung
durch sozialdemokratische Minister und
ihre Verwaltungsorgane!
Verhinderung jeden Mißbrauches
der Befugnisse und der finanziellen Mittel der Selbstverwaltung
zur Förderung sozialistischer Parteizwecke,
z. B. Vergeudung von Steuergeldern für "Verfassungsfeiern"
und ähnlichen parteipolitischen Reklamemaßnahmen,
die mit den sachlichen Aufgaben der
örtlichen Verwaltung nichts zu tun haben.
Die Selbstverwaltung ist ausschließlich zur sachgemäßen
Förderung der Interessen der ortseingesessenen
Bevölkerung berufen, nicht zur Stützung
der von der heutigen Preußischen Parteiregierung unter Benutzung
des amtlichen Apparats betriebenen Parteiagitation.

Wir wollen:
Eine Finanzreform, die der örtlichen Selbstverwaltung
die unerläßliche finanzielle Bewegungsfreiheit
zurückgibt und sie von dem Drang befreit, ihren
Haushalt auf ungerechten und einseitigen Realsteuern
aufzubauen, die Grundbesitz und Gewerbe unerträglich
belasten.

Wir wollen:
Rücksichtslose Sparsamkeit, die der furchtbaren
Wirtschaftsnot unserer Zeit Rechnung trägt. Verzicht
auf alle Versuche, mit kostspieliegen Äußerlichkeiten einen
Wohlstand vorzutäuschen, der in Wirklichkeit
nicht vorhanden ist.

Die tatsächliche Aufbringungs-Fähigkeit der
Wirtschaft muß Maßstab für die Höhe der
Ausgaben sein, nicht darf umgekehrt nach den
Wünschen der Linken die Steigerungsfähigkeit
der Ausgaben die Höhe der Belastung bestimmen!

Wir wollen:
Erziehung der Jugend im christlichen und
vaterländischen Geiste. Deshalb bekämpfen wir die
rote Kulturkampffront, die Christentum und Vaterlandsliebe
durch Klassenhaß, Internationalismus und Materialismus ersetzen
will, und die hierzu die Machtstellung in der Selbstverwaltung
besonders stark ausnutzt.

Wir wollen:
Sachkundige Beamte, die sich reinhalten von jeder
Berührung mit jener Korruption, die im Zeitalter der
Demokratie allenthalben das Vertrauen der Bevölkerung zur
Verwaltung untergräbt, jener Korruption, die offenkundig
überall dort am größten ist, wo man am lautesten "Republik, Reopublik" schreit und die meisten Fahnen heraussteckt!

Wir wollen:
Keine schleichende Sozialisierung durch Übernahme ganzer Gewerbezweige durch die Gemeinden. Die öffentlichen Mittel sind nicht dazu da, um in Wirtschaftsbetriebe gesteckt zu werden, die bei meist unrentabler Geschäftsgebahrung denjenigen schädliche Konkurrenz machen, die Steuergelder aufbringen müssen.

Wir wollen:
Unterstützung aller wirtschaftlich notleidenden
und zur Selbsthilfe unfähigen Menschen,
bekämpfen aber, mit jedem anständigen Arbeitnehmer und Kleinrentner,
jene Elemente, die sich auf Kosten der Allgemeinheit und insbesondere der wirklich Hilfsbedürftigen widerrechtliche Vorteile verschaffen.

In Allem:
Schärfster Kampf gegen den Marxismus!
Für Christentum und deutsche Art!

Deshalb:
Keine Zersplitterung der Kräfte!
Scharf rechts heran!
Geschlossene Front!

Wählt Deutschnational!